Auch was Fehlstellungen der Zähne angeht, sind Kinder eindeutig im Vorteil.
Bei den Milchzähnen macht es nämlich gar nichts aus, wenn sie krumm und schief stehen. Dass bei einem Milchgebiss wirklich eine Korrektur nötig wird, ist äußerst selten.
In der Regel macht es Sinn, etwa ab dem achten Lebensjahr – wenn das Kind beginnt die Milchzähne im Backenbereich zu verlieren, einen Kieferorthopäden, oder eben einen guten Zahnarzt aufzusuchen, der sich die Kiefersituation anschaut, und entscheiden kann, ob und wann gegebenenfalls mit einer Therapie begonnen werden sollte.
Welche Fehlstellungen gibt es?
Rückbiss
Beim Rückbiss steht der Oberkiefer zu weit vor. Das führt dazu, dass Die oberen Schneidezähne nicht auf die unteren treffen. Somit wird dass Abbeißen von Nahrung schwierig.
Vorbiss
Beim Vorbiss ist es genau umgekehrt wie beim Rückbiss, hier steht der Unterkiefer weiter vor als der Oberkiefer.
Kreuzbiss
Beim Kreuzbiss sind Oberkiefer und Unterkiefer seitlich verschoben.
Offener Biss
Von einem offenen Biss spricht man, wenn die oberen Zähne beim Kauen nicht die unteren Zähne treffen weil Sie nicht ganz zusammen passen. Die Zahnreihen passen meistens in der Höhe nicht ganz zueinender, manchmal aber auch in der Breite.
Mein Kind will aber keine Zahnspange!
Manche Kinder sind tatsächlich nicht über die Aussicht erfreut, Monate oder sogar Jahre lang mit einer Zahnspange herumlaufen zu müssen.
Hier ist manchmal einiges an Überzeugungsarbeit seitens der Eltern nötig.
Man sollte hier auf jeden Fall darauf hinweisen, dass es mittlerweile Zahnspangen in allen möglichen modischen Varianten gibt. An manchen Schulen gibt es regelrechte Wettbewerbe unter den Schülern, wer denn jetzt die tollste Zahnspange hat.
So freuen sich heute auch schon viele Kinder darauf, eine Zahnspange zu bekommen, was früher ja eher selten oder eigentlich gar nie der Fall war.
Wenn sich das Kind dann überlegt, ob es lieber eine Weile eine topmodische Zahnspange haben kann, oder stattdessen das restliche Leben mit krummen Zähnen verbringen muss, dann fällt der Entscheidungsprozess schon nicht mehr ganz so schwer.
Natürlich muss das Kind unbedingt auch in die Auswahl des Designs der Zahnspange eingebunden werden.
Im Extremfall kann eine Spange auch einfach fest eingebaut werden, dann ergibt sich das Problem des Trage-unwilligen Kindes erst gar nicht. Aber wenn das Kind z.B. in der Pubertät eine schwere Phase durchmacht, kann es durchaus sinnvoll sein, eine Kieferorthopädische Behandlung noch zu verschieben, schließlich macht es hier in der Regel keinen allzu großen unterschied, ob man mit der Behandlung ein paar Monate früher oder später anfängt. Die Entscheidung hierüber treffen wir am Bestem in Absprache mit den Eltern und dem Kind, schließlich soll eine Lösung gefunden werden, mit der das Kind zufrieden ist.
Wie kann man eine Fehlstellung der Zähne korrigieren?
Es gibt grundsätzlich zwei verschieden Arten von „Apparaturen“ – herausnehmbare und festsitzende.
Die herausnehmbare Zahnspange eignet sich bei kleineren Fehlstellungen und hat den Vorteil, dass man sie zum Essen oder auch zum Knutschen einfach herausnehmen kann.
Wenn jedoch stärkere Fehlstellungen vorliegen, hilft nur noch eine festsitzende Zahnspange.
Festsitzende Zahnspangen
Wie lange muss mein Kind die Zahnspange tragen?
Falls tatsächlich eine Kieferorthopädische Behandlung nötig wird, sollte man schon mit einer etwas längeren Therapiedauer rechnen – eine Therapie mit der üblichen Zahnspange dauert in der Regel bis zu drei Jahre.
Kann man auch bei Erwachsenen noch Fehlstellungen behandeln?
Die Zähne können auch im Erwachsenenalter durchaus noch wandern. Zwischendurch mal für ein paar Monate eine Spange zu tragen, bringt auch einen Erwachsenen nicht um!